Wahrnehmung versus Intuition

Wahrnehmung und Intuition werden normalerweise miteinander gleichgesetzt, da sie beide als Informationsquelle und Entscheidungshilfe sehr nützlich sein können. Während die direkte Wahrnehmung jedoch ein willentlicher, beabsichtigter und bewusster Vorgang ist, verstehen wir unter Intuition einen spontanen, unwillkürlichen und unbewussten Vorgang. Hierbei tauchen komplexe Informationen aus unserem Unterbewusstsein auf. Als Gedankenblitze, Eingebungen oder Bauchgefühle treten sie ins Bewusstsein, ohne dass wir darüber nachgedacht haben. Intuition passiert einfach, wogegen direkte fokussierte Wahrnehmung das Unbewusste absichtlich sichtbar, erlebbar und greifbar macht.

Eine intuitive Eingebung geschieht unbeabsichtigt. Ist die intuitive Information in unserem Bewusstsein angekommen, dann können wir in der Regel nicht erklären, wie wir darauf gekommen sind. Sie lässt sich rational nicht nachvollziehen, da sie ein spontanes Wissen darstellt, welches im Unterbewusstsein bereits existierte und nun als Information zur Verfügung steht. Durch unsere Intuition können wir sehr komplexe Bilder und Begebenheiten erfassen, doch es ist oft nicht klar, wie die Einzelheiten sind, die uns dahin bringen werden oder die dazu geführt haben.

Unser “sechster Sinn” befähigt uns, etwas zu wissen ohne dazu Wissen erlangt zu haben: da ist dieses Gefühl, eine Ahnung oder ein Gedanke und plötzlich entscheiden wir uns anders. Wenn wir unserer Intuition folgen wollen, dann ist es wichtig, dass wir unterscheiden lernen zwischen Wunschdenken, Verlangen oder Abwehr und unserem wahren Gespür für das Richtige, gedankliche Eingebungen und kreative Impulse, sonst manipulieren und kontrollieren wir nur.

Angenommen unser Unterbewusstsein ist ein Meer voller Fische (Informationen), dann springen uns mit einer Intuition große oder kleine Fisch einfach an. Wir können die Fische ignorieren oder sie beachten. Haben wir es nicht gelernt, auf unsere intuitiven Impulse zu hören, dann werden wir all die Fische instinktiv abwehren und das Leben weiterhin durchdenken, planen und kontrollieren. Jemand der seiner Intuition vertraut, bezieht all die unvermittelten Informationen in seine Überlegungen mit ein. Während der direkten fokussierten Wahrnehmung dagegen, angeln wir ganz bewusst die großen und kleinen Fische aus dem Meer heraus. Wir können hier auf all die unbewussten Informationen bezüglich einer Person, Lebenssituation und auch der Möglichkeiten zugreifen, wenn wir es gelernt haben, richtig gut im Unterbewusstsein zu fischen.

So könnte man sagen, dass die direkte fokussierte Wahrnehmung eine Art Weiterentwicklung der Intuition ist. Denn wer seine intuitiven Fähigkeiten beachtet, ernst nimmt, gut abgrenzt und schult, der kann mit seiner Wahrnehmung all die Informationen, die er braucht, direkt aufnehmen. Unser Verstand nimmt dann all die Erkenntnisse auf, die unsere Wahrnehmung zur Verfügung stellt und kann dadurch Innovation, Kreativität und Unternehmungen voranbringen.

Weiter mit Was ist stellvertretende Wahrnehmung?