Das Selbst
von Judith Mücke
Wir sind das Selbst. Das Selbst ist ohne Inhalt und Bedeutung, ein leeres Feld, in dem Inhalte auftauchen, denen wir eine Bedeutung geben. Dieses Selbst ist völlig frei von Veränderungen. Hier wird nichts besser oder schlechter. Das Selbst ist einfach nur. Erleben wir, dass wir einfach nur da sind, dann sind wir dem Selbst näher denn je.
Das Selbst wird für gewöhnlich mit den Begriffen: wahre Liebe, absolute Wahrheit, göttliches Selbst, reines Bewusstsein, Licht, Leben, wahre Natur oder höheres Selbst umschrieben. Auch Worte wie: allmächtig, vollkommen, absolut, allumfassend und allgegenwärtig, versuchen das Selbst zu charakterisieren. In der Quantentheorie wird von einem Nullpunktfeld gesprochen, ein allumfassendes Feld, durch das alles miteinander verbunden ist. Auch die Hypothese des morphologischen Feldes berichtet davon, dass es ein Feld gibt, welches die Grundmuster allen Lebens in sich tragen soll. Und die Religionen dieser Erde sprechen von Gott, dem Schöpfer, dem Allmächtigen und von dem, dessen Name nicht genannt werden darf. Wahrscheinlich ist die letzte Bezeichnung die sinnvollste, da jeder Begriff, der es zu erfassen versucht wohl nicht ausreichen würde, es vollends beschreiben zu können. Denn das Selbst existiert vor all diesen Begriffen, schließt sie alle in sich ein und ist daher mit Worten nicht wirklich fassbar.
Da wir in Wirklichkeit das sind, was nicht beschrieben werden kann, soll der Begriff “das Selbst” einfach unserem Verstand helfen, etwas benennen zu können, was er nie begreifen wird.